Bei Kindern und Jugendlichen deren Skoliose bestimmte Krümmungsgrade übersteigen, wird in der Regel zusätzlich zur skoliosespezifischen Physiotherapie vom behandelnden Arzt ein Korsett verordnet.

Das Korsett hat die Aufgabe bestehende Krümmungen zu korrigieren und das Wachstum der Wirbelsäule günstig zu beeinflussen. Um die volle Wirkung zu entfalten muss das Korsett bei Skoliosebetroffenen, die Krümmungswerte von 20° (und mehr) aufweisen, 16-18h getragen werden.

Seit geraumer Zeit besteht für Kinder und Jugendliche bereits ab Krümmungen von 15° die Möglichkeit ein Nachtkorsett zu erhalten. Die frühe Versorgung mittels Nachtkorsett zeigt in zahlreichen Studien hervorragende Ergebnisse, weswegen sich die Korsettversorgung zunehmend in diese Richtung verlagert.

Die Korsettversorgung wird von einem Arzt-Orthopädietechniker-Team eingeleitet und begleitet. Es gibt unterschiedliche Arten von Korsetts, welche entsprechend der vorliegenden Skoliose ausgewählt und angepasst werden. Bei günstigen Voraussetzungen kann im Wachstumsalter mit Hilfe des Korsetts und regelmäßiger Physiotherapie die Wirbelsäule äußerst günstig beeinflusst werden. Entscheidende Faktoren sind das Alter der Patientin/des Patienten, das Ausmaß der Krümmung sowie die Bereitschaft der/des Betroffenen aktiv gegen die Skoliose zu arbeiten. Bei bereits bestehenden starken Krümmungswinkeln zu Beginn der Korsettversorgung kann bei günstigen Voraussetzungen eine Operation (Versteifung eines Teilbereichs der Wirbelsäule) abgewendet werden.

In den letzten Jahren erfreuen sich auch Korsette für erwachsene Personen mit Skoliose zunehmender Beliebtheit. Nach einer gründlichen ärztlichen Abklärung kann das Korsett auch im Erwachsenenalter eine gute Unterstützung gegen die Krümmungszunahme bieten.